Freitag, 2. September 2011

Freunde der Nacht

Ok, ok. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, erst wieder kurz vor der Abreise etwas zu posten. Getreu dem Motto: Mach dich rar und du bist ein Star. Eigentlich. Genauso wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte, mich erst nach zwei Wochen Indien bei meinen Freunden und Verwandten zu melden, um vielleicht etwas objektiver das Geschehene reflektieren zu können. Eigentlich wollte ich mich auch nur ein-, zweimal im Monat überhaupt bei irgendwem melden damit ich nicht nach wie vor mit einem Bein in Deutschland stehe, sondern mich voll auf mein neues Leben einlassen kann. Warum ich bereits jetzt in der Vergangenheit schreibe? Nunja, vielleicht weil mir immer mehr bewusst wird, wie hinfällig meine Pläne sind. Denn wenn eines sicher ist, dann ist es die Tatsache, dass ich mir über nichts, was das kommende Jahr betrifft sicher sein kann (uii, wie poetisch!). Nein, mal im Ernst: Ich sitze hier in meinem quietschenden Bett, es ist 2:15 Uhr, ich schaue VIVA ,wo gerade ein total sentimentales Rosenstolz-Lied läuft, und über meine Wangen laufen seit etwa 20 Minuten die Tränen und spülen jedliche Illusionen weg, die ich seit Monaten versuchte aufrecht zu erhalten und die mir sagten: "Hey, Kopf hoch, du bist Realist, du hast die Kontrolle über dein Verhalten und die Situation im Griff." Nagut, dass man bei einem Rosenstolz-Lied kurz die Nerven verliert, das kann man mit irgendwelchen gut dargestellten Ausreden eventuell noch entschuldigen oder zumindest als peinlichen Tick verkaufen. Aber dass ich mich selbst bei dem billigsten Katy-Perry-Popsong nicht beherrschen kann, schockiert mich und wird noch lange Zeit auf meinem Ego lasten (keine Sorge, das kann es sich leisten :P). Was ist nur mit meinen Prinzipien los?? Jetzt vollbringe ich doch tatsächlich schon in meinem zweiten Blog-Eintrag einen fast perfekten Seelen-Striptease und das einzig und allein deshalb, weil ich nicht schlafen kann. Wer weiß, vielleicht liegt das auch lediglich daran, dass ich kalte Füße habe. Und trotzdem: Es reicht aus, um mal eben alles mögliche über den Haufen zu werfen.
So! Schluss jetzt! Ich werde mir jetzt ne Wärmflasche machen und dann wird geschlafen. Diese Heulerei ist ja schier unerträglich. Dass ich weggehe ist ein unglaubliches Privileg, um das mich viele beneiden. Es wird eine unvergleichliche Erfahrung sein, von der ich profitieren werde. Seht ihr? Manchmal muss man nur in der Zukunft schreiben und schon richtet sich der Blick auf das, was vor einem liegt und nicht mehr nur auf das, was man zurücklässt. Futur I, ich bin dein Freund!

P.s.: An dieser Stelle gebührt auch den VIVA-Menschen ein kleiner Dank dafür, dass sie immer wissen, wann der richtige Moment ist, David Guetta zu spielen.

1 Kommentar:

  1. Hey wollt dier hier nochmal einen guten Flug wünschen freu mich auf viele Blogeinträge von dir. :)

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