Montag, 29. August 2011

Noch 11 Tage...!

Soeben blickte ich auf meinen Wecker: 0.16Uhr. Ab jetzt sind es noch genau 11 Tage in Deutschland. 11 Tage mit meiner Familie, mit meinen Freunden, mit allem, was mir in den letzten 19 Jahren vertraut geworden ist. Irgendwie vergeht die Zeit gerade so schnell wie noch nie und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich sie lieber vordrehen will, weil ich es kaum noch abwarten kann, mich in mein Indien-Abenteuer zu stürzen, oder anhalten will, weil der Gedanke, all die tollen Menschen um mich herum für ein Jahr zurück lassen zu müssen, in manchen Momenten unerträglich erscheint.
Doch in Anbetracht der Tatsache, dass ich ohnehin keinen Einfluss auf die Zeit habe, ist die Entscheidung, selbst wenn ich sie irgendwann treffen könnte, völlig hinfällig.
Mein Abschied rückt immer näher und die Vorstellungen und Erwartungen an das kommende Jahr werden immer konkreter. Als ich mich vor etwa acht Monaten mit dem Gedanken auseinandersetzte, nach meinem Abitur zunächst einmal die Welt ein wenig zu erkunden, war dieses Vorhaben noch total irreal. Ich wollte einfach nur weg aus meinem gewohnten Umfeld. Ich war frustriert und gelangweilt von meinem Leben, das mir viel zu unspektakulär erschien. Der immer gleiche Alltag und vor allem die fehlende Aussicht auf Veränderung waren zunächst die primären Gründe, mich für einen "Freiwilligendienst in der Entwicklungshilfe" zu bewerben. Als ich dann bei VIA e.V. angenommen wurde und meine Zusage für einen Platz in einem Mädchenheim für Straßen- und Waisenkinder in Südindien bekam, änderte sich alles: Meine Einstellung, meine Motivation, ja sogar mein Lebensgefühl. Eigentlich ist es keine große Sache und für viele auch nichts Besonderes mehr. Doch ich stelle erneut fest, was ich längst schon wusste: Dass ein großer Unterschied darin besteht, sich etwas vorzunehmen, von etwas zu träumen und es dann wirklich in die Tat umzusetzen...