Dienstag, 1. November 2011

Another 3 minutes in the brain of Birte


Heimweh.

“Heimweh”, so lautet ein Spruch, “ist wie ein See. Du kannst selbst entscheiden, ob du reinspringst, oder am Ufer stehen bleibst.“

Möglicherweise hat diese Aussage keinerlei Wahrheitsgehalt.

Vielleicht hat sich das jemand ausgedacht, um Menschen den Mut zu geben, sich überhaupt in eine Situation zu begeben, in der man Heimweh bekommen könnte.

Schätzungsweise sollte man solche altklugen Sprüche gar nicht ernst nehmen.

Bestimmt ist das ein Gerücht, das ein bemitleidenswerter, rastloser Einsamer  in die Welt gesetzt hat, der selbst nie ein Zuhause hatte.

Höchst wahrscheinlich will der Autor lediglich vortäuschen, dass man das Heimweh kontrollieren kann und dann Schuldgefühle wecken, falls es nicht klappt.

Das muss eine verdammte Lüge sein, die sich irgendein egoistischer und selbstverliebter Schwachmat zusammengesponnen hat, weil er  Angst vor seinen eigenen Gefühlen hatte!

„Ok, Birte, mag  sein, dass dir der Spruch nicht gefällt. Aber glaub mir, er ist nicht gänzlich unwahr.“, sagte das Heimweh-Männchen. „Oh, nein, ich mag den Spruch. Sehr sogar. Ich fürchte mich lediglich vor dem Moment, an dem ich der Versuchung, mit voller Wucht ins Wasser zu springen, nicht mehr widerstehen kann.“
Lautes Lachen ertönte. „Aber siehst du denn nicht, dass wir bereits seit über 50 Tagen schwimmen? Denn wenn dein Heimweh ein See ist, so ist dein Fernweh ein ganzer Ozean!“, sagte das Heimweh-Männchen, nahm Anlauf und sprang quietschend und mit voller Wucht in den Ozean.

3 Kommentare:

  1. Ihr seid die Königin der geschriebenen Worte.

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  2. Na, hoffentlich hat dazu nicht mal unser "Home Sweet Home" beigetragen!
    Lieben Gruß Susi

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  3. Unglaublich be/geschrieben. Es berührt mich sehr. Ich drück dich, Mama.

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