Montag, 7. November 2011

Lebenserwartung, Erwartungen an das Leben und anderer Unsinn, oder: Ode an die Mathematik


Es kann kein Zufall sein, dass meine Haare durch die Sonne noch blonder werden. Bei Sonne findet die Aufnahme meiner Solar-Taschenlampe mit Energie antiproportional zu der meines Hirns mit Eindrücken statt. Dieser Prozess gipfelte soeben in einer relativen Maximalstelle. Ich saß auf dem Dach und aß meine frisch gekaufte Papaya. Was mit Gedanken wie „Meine Güte, ist die aber lecker! So süß und ganz weich! Und das für die paar Cent, das ist schon echt genial…“ begann, endete nach nur wenigen Augenblicken in einem primitiven „GEIL“-Gedanken. Ich blicke in die Sonne und denke „Sonne.“. Nicht auszumalen, wie die Situation wohl verlaufen wäre, hätte ich nicht zeitgleich Vitamine, sondern lediglich Fett und Zucker zu mir genommen! Womöglich hätte ich dann „Mond.“ gedacht… Nur gut, dass ich mich mittlerweile in den Schatten gesetzt habe. Warum ich dann trotzdem so eine schwachsinnige Einleitung schreibe?? Naja, eigentlich hatte ich den Hintergedanken, euch eine perfekte Rechtfertigungsvorlage zu liefern, falls ihr der Auffassung seid, es bedarf einer solchen, wenn ich euch sage, dass ich im Internet meine Lebenserwartung ausgerechnet habe (viel mehr „ausrechnen lassen“, aber nach den geschickt verwendeten mathematischen Floskeln im zweiten und dritten Satz dachte ich, es nimmt mir vielleicht jemand ab, wenn ich behaupte, es selbst getan zu haben…). Doch jetzt so im Nachhinein fällt mir ein, dass ich diesen Hintergedanken ebenfalls hatte, als ich mich in der Sonne aufgehalten habe. Oh Himmel, wenn ich nur halb so verwirrt bin, wie ich klinge ist es höchste Zeit, in eine andere Klimazone umzuziehen! (Oder ist es etwa möglich, dass die Läuse auf meinem Kopf Mutanten sind, die nicht nur mein Blut, sondern auch mein Hirn aufsaugen?!)

So, Schluss jetzt mit der Firlefanzerei! Laut Internet beträgt meine Lebenserwartung 96,7 Jahre. Klingt ja schon mal recht viel, wie ich finde. Das kommt aber wohl hauptsächlich zustande, weil ich bei der wöchentlichen sportlichen Betätigung und beim Alkoholkonsum gelogen habe. Aber ihr kennt das ja: Ab sofort wird alles anders – besser versteht sich! Vor einigen Tagen habe ich meinen 20. Geburtstag… nun ja… gefeiert  (wenn ich nicht wüsste, dass mir alle nen Vogel zeigen, würde ich erlitten schreiben). Ich verstehe es ja selbst nicht, schließlich hatte ich 20 Jahre Zeit, um mich auf diesen Tag vorzubereiten und mich darauf einzustellen. Es geht in erster Linie einfach um die Zahl. 20 sieht ja schon mal  an sich ziemlich blöd aus, ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass 20 eine äußerst unattraktive Zahl ist. Und dann geht es natürlich um die Bedeutung von 20. Mit zwanzig kann man sein Verhalten nicht mehr mit „postpubertären Phasen“ rechtfertigen, man ist auch nicht mehr süß und schon gar nicht unschuldig! Jetzt das naive Blondchen zu spielen wäre lediglich ein Zeichen von Schwäche, und selbst bei meinen schauspielerischen Fähigkeiten würde mir das niemand mehr ernsthaft abnehmen (ist ja auch vollkommen abwegig – ich und naiv!). Mozart war 15, als er seine erste Schuloper komponierte, Magdalena Neuner war bereits mit 19 dreifache Weltmeisterin und ich werde frühestens dann mit diesem Blog weltberühmt werden, wenn ich schon 20 bin, weil sich die Zeit nicht mehr zurückdrehen lässt. Und auch das mit dem Aufhalten wird spätestens dann wieder schwierig, wenn ich in Deutschland bin, wo es nicht an jeder Ecke Granatäpfel zu kaufen gibt, die die Haut jung halten. Ach es ist vergeblich und der einzige Grund, warum ich deshalb nicht durchgehend grimmig gucke ist der, dass das die Faltenbildung fördert.

20 Jahre von erwarteten 96,7, das sind nach Adam Riese etwa 20,68%. Von meinem Leben ist prozentual gesehen also schon mehr verstrichen, als von meinem Jahr in Indien. Da sind es nämlich derzeit so um die 17%.

 Ich habe also noch ungefähr 80% meines Lebens auf der Erde, sowie in Indien vor mir und ich bin mir nicht sicher, ob das viel oder wenig ist.  Ist auch eigentlich Unsinn, sich darüber Gedanken zu machen, weil ich dann erstens nur weitere Zeit verschwende, zweitens kann im Leben sowieso jederzeit was dazwischen kommen, zweieinhalbtens (da ich dieses Argument in abgewandter Form bereits hatte) will ich keine hässlichen Denkfalten auf der Stirn, sonst muss ich am Ende noch mit 40 mit diesem kindischen Pony rumlaufen, drittens habe ich eh gelogen bei den Angaben zur Berechnung meiner Lebenserwartung, viertens freue ich mich jetzt schon auf meinen 21. Geburtstag, da kann ich nämlich in Las Vegas am Pokertisch Cocktails schlürfen, viertens werde ich mich jetzt wieder in die Sonne setzen um die 80% nicht am Schreibtisch zu verbringen und fünftens……ist mir soeben entfallen.


3 Kommentare:

  1. 20 ist doch super! Überleg mal, die kann man durch 1, durch 2, durch 4, 5, 10 und 20 teilen. Wenn man will auch durch 3,33, da kommt dann nämlich 6 raus(ich gebe zu das gerade tatsächlich durch den Taschenrechner gejagt zu haben, nur zur Sicherheit versteht sich). Jedenfalls kann man 20 folglich auch durch sechs teilen. Wenn man sich ganz viel zutraut kann man diese schöne Zahl auch durch 88 oder -9,85793 teilen. (Diese Ergebinsse werde ich jetzt aber nicht einfach so verraten). Entschuldige mein sinnloses Geschwafel, acht Stunden Schule am Stück scheinen mir über den Kopf zu wachsen :P und ein bisschen rumblödeln muss sein! Und ich hoffe wir sind uns einig, dass man mit 20 auch noch super rumblödeln (und ich meine abspacken) kann, denn du hast ja bald einiges mit mir nachzuholen... And I would walk 500 Miles and I-I would walk 500 more just to bla bla bla bla bla bla bla bla... da da da da (da da da da) ... nun ja... Sing das mal! Just sing! Ha ha, also denn! Man sieht sich. Wenn der Lebenserwartungsrechner sich nicht komplett verrechnet hat, wovon ich einfach mal nicht ausgehe. Diese Dinger haben immer Recht und merken, wenn man lügt.
    Bis neulich!
    [Mrs Beam, weil Beam wie Strahl --> Strahli (nur falls die Sonne wieder mal zu heiß STRAHLT und damit du nicht wieder denkst ich bin ein fremder Literaturkritiker) Und außerdem fand ich Mrs. Beam in meiner akuten Alberian-Laune lustig.] ;)

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  2. ich sag euch - man ist NIE zu alt! außer vielleicht um ins schwimmbecken zu pinkeln, dass sollte man irgendwann man bleiben lassen. sonst fällt mir spontan nichts ein wozu ich mich wirklich zu alt fühlen würde. und das obwohl ich gerade das 22. lebensjahr hinter mir habe, was mich aber auch nicht daran hinderte meinen geburtstag gebührend mit cinderella-prinzessinnen-pappkrönchen zu feiern. (hätte ich das doch nicht erwähnt, da fällt mir noch was ein wafür ich zu alt geworden bin: ein ganzes wochenende durchfeiern - vorausgesetzt man wird zwischendurch ausversehen kurz nüchtern.)
    so. mein senf. da hast du ihn. man ist NIE zu alt! merk dir das. vor allem nicht zum rumblödeln mit der familie ;)
    fühl dich gedrückt rosinchen! grüße auf freibrug, ich beneide dich um die sonne!

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  3. Ihr seid alle drei SÜÜÜÜÜÜÜÜß!
    Ich liebe euch und höre Lebensfreude pur :-))))

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