Samstag, 21. Juli 2012

Impressionen einer Reise 1.0

29.06.2012

Die Sonne knallt und der Wind schlaegt zurueck. In Anbetracht der Kette um meinen Hals, die aus purem Dreck besteht, stelle ich mir erneut die Frage, ob unsichtbarer Schmutz tatsaechlich der schlimmere ist...?

Zugfahren.

Das bedeutet wenig Schlaf und viel Geduld. Es bedeutet aber auch das Treffen von Menschen, die fuer eine Strecke deine Familie werden. Nicht unbedingt weil immer alle ausnahmslos nett sind, sondern viel mehr weil alles unglaublich verkeimt ist und die Vorstellung, dass all diese Bakterien, Partikel und Erreger aus der eigenen Familie kommen, alles irgendwie ertraeglicher macht. Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Zugfahren. Es gibt gutes Essen, jede Menge Tschais und interessante Geschichten.

Zugfahren bedeutet Abenteuer:
Heute Morgen haben wir ein spontanes Konzert auf der Ukulele fuer das gesamte Abteil gegeben, mir wurde aus der Hand gelesen und gerade sitzt ein Mann neben mir, der ein Buch in den Haenden haelt, auf dem in grossen Buchstaben "How to become a complete champion" steht.

Was will man mehr?




30.06.2012

Dehli. Couchsurfen. Reicher Schnoesel. Carlsberg. Klimaanlage.

Abneigung und Bewunderung zugleich. "What the fuck is the fucking guy doing, fucker?!", lautet hier die allgemeine Umgangsform.

Keine Ahnung aber irgendwie hat  er es geschafft, unser Host. Meistert das Leben und kostet es voll aus...Neid.

Delhi ist modern, progressiv und irgendwie nicht meine Welt - ach das Leben ist reine Kopfsache!

Ich weiss nicht, was mich mehr schockiert: die Tatsache, dass die Frauen in kurzen Hosen rumlaufen? Oder die Feststellung dass ich stock konservativ geworden bin...

Und trotzdem - es waren Flittchen!



02.07.2012

Busstand in Delhi, auf dem Weg in den Himalaya.

Reiche Menschen stehen neben halbnackten, kranken Bettelkindern und starren ins Leere.

Wie verwahrlost koennen Menschen sein?

Umgekehrte Evolution.

"Wir sind keine Menschen, wir sind Tiere."

Und es sind lauernde Tiere. Tiere, die nur darauf warten, dass man einen Fehler begeht, dass man Schwaeche zeigt. Tiere, die so suess und angsteinfloessend zugleich sind.

"Money, money, chocolate!!!", ertoenen die Gesaenge. Die Ukulele wird uns mehrfach beinah\e aus der Hand gerissen.

Mitleid. Und das ist es, wofuer ich mich schaeme. Dein einst war ich an dem Punkt, wo ich Barmherzigkeit zeigen konnte....



05.07.2012

Eine kurze Ode an den wundervollen Ort Manali, komponiert von Ollek und Bollek:
(Aufwand: 3 Minuten)


Manali, Manali, du schoene Stadt im Norden,
Laesst Menschen schweben hoeher als die Berge,
es liegen viele Schaetze verborgen
von unserer Seite gibts keine Beschwerde


Grazil wie junge Bergzicklein sind wir durch die Berge gehoppelt,
die Eimer voll mit frischen Fischen
sahen selten mal was doppelt,
und falls doch lags an den falschen Mischen!


Manali, Manali, du gruene Perle im Himalaya,
du erinnerst uns stets an Bob Marley!
Wir hoffen, wir sind bald wieder da,
im schoensten Ort - Manali!



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