Die Turbinen starten, es drückt mich tief in den Sitz hinein, das Flugzeug hebt ab und es zerreißt mir das Herz. Alle Plätze sind belegt. Alle? Nein, der Platz zu meiner linken Seite ist noch frei und er wartet darauf, besetzt zu werden. Auch ich warte darauf, dass du dich hinsetzt aber du stehst in der Abflughalle und siehst meinem Flieger nach wie er mitten ins Gewitter steuert. Sturm, Regen, Blitze und Donner – Sie gaben uns während der gesamten Reise stets das Zeichen, weiterzuziehen. Auch jetzt ist es wieder Zeit zu gehen, ein neues Kapitel zu beginnen. Doch es zerfrisst mich innerlich, dass ich auch diesen Teil der Geschichte alleine schreiben muss. Denn wenn ich eines satt habe, dann ist es das Alleinesein, dann ist es das Vermissen.
Es bringt nichts, es gibt einfach keine Alternative. Als Kind habe ich einfach so lange geweint, bis ich bekommen habe, was ich wollte, doch jetzt ist alles anders. Unter Tränen quäle ich mich zurück nach Bogaram, jeder Schritt in Richtung Heim kostet mich unendliche Überwindung. Und dann bin ich da. Ganz alleine. Alma ist weg.
Es gibt niemanden, dem ich Urlaubsfotos zeigen kann, dem ich erzählen kann wie wunderschön alles war oder der mich mal kurz in den Arm nimmt und sagt, dass alles gut wird. Es gibt nur mich und die alles einnehmende Einsamkeit.
Ich staune mal wieder darüber, was für eine verdammt gute Schauspielerin ich doch bin, wenn ich mit den Mädchen spiele, singe oder ihnen bei den Hausaufgaben helfe
.
“Sister, will you stay here?“ – “Of course!”
Aber Fakt ist, dass es seitdem jeden Abend stürmt und donnert und dass der erste Regen fällt – seit 7 Monaten.
Deine tollen Urlaubsfotos haben wir uns schon mit ganz viel Fernweh angesehen.
AntwortenLöschenWenn ich es könnte, würde dich jetzt sehr gern mal in den Arm nehmen !!! :-(((
Birte, das ist im Moment vieleicht kein Trost, aber in 60 Tagen kommt deine Lieblingscousine und dann sieht Indien plötzlich ganz anders aus, davon bin ich überzeugt ;-))
AntwortenLöschenAlles Liebe