Samstag, 7. Januar 2012

Let´s go Goa! (ich weiß, meine Wortspiele waren auch schon mal besser…echt jetzt!)


Ich bin bisher weder Fallschirm, noch Bungee gesprungen, musste noch nie ernsthaft um mein Leben fürchten, wurde noch nie überfallen oder habe bewusst eine schwerwiegende Straftat begangen. Und dennoch, ich bleibe dabei: die 30 Minuten, die ich am Bahnhof in Hyderabad verbracht habe waren vom Adrenalinpegel auf dem gleichen Niveau wie die oben genannten Situationen.

Ich könnte jetzt erzählen, wie ich mit 5 Männern insgesamt 4 Mal den 1,5 km langen Zug rauf und runter gerannt bin und dort die 27 Listen durchsucht habe nach der Zahl 43, weil das mein Wartelistenplatz war. Ich könnte natürlich auch davon berichten, wie ich mit samt Gepäck in einen 20 kmh schnellen Zug gesprungen bin, dem Ticketkontrolleur 600 Rupien Bestechungsgeld gezahlt habe, nachdem ich bestimmt 10 Mitleids-Krokodils-Tränen vergossen habe oder 7 Stunden bei vollem Fahrtwind und offenen Türen auf dem Gang des Zuges saß. Ich könnte erwähnen, dass ich 4 indische Transen gesehen habe und insgesamt bestimmt 20 Leute aus der ganzen Welt kennengelernt habe. Ich könnte darüber schreiben, wie ich an Neujahr um die 82 Drogen-Leichen am Strand Slalom gelaufen bin oder wie ich es geschafft habe, den Eintritt des Clubs zu prellen und dann auch noch für 0 Rupien betrunken und äh….ja – betrunken zu werden. Selbstverständlich könnte ich euch darüber informieren, dass ich auf der Rückfahrt 5 Mal im falschen Zug saß oder dass ich in einer Strandhütte für 3 Euro die Nacht geschlafen habe.

Ich könnte euch darüber aufklären, was mein Goa-Urlaub mit Hogwarts zu tun hat, warum ein Elefant nicht immer ein Tier sein muss oder die Frage beantworten, warum jedes Gespräch früher oder später von Tassen handelte.

Wie gesagt…ich KÖNNTE…doch…och nö.

Die Goa-Crew (Kathrin, Olaf, Marie et moi) unterliegt noch strengeren Auflagen, als die der Black Pearl. Unser Kodex beinhaltet genau einen Gesichtspunkt, der in seiner Wichtigkeit und seiner enormen Bedeutung (im Übrigen auch für die Nachwelt!) nicht zu unterschätzen ist:

Wenn nicht in Goa, wo dann?!

Kein Wunder also, dass der Ordner mit den Goa Fotos „Bilder für stolze Eltern“ heißt (an dieser Stelle seien sie gegrüßt: Danke für die tolerante und weltoffene Erziehung!) oder dass ich nach meinem Goa-Trip (an dieser Stelle muss der Leser peinlich berührt kichern!) auf meiner „was-ich-noch-tun-muss-bevor-ich-sterbe-Liste“ etliche Punkte abhaken konnte.

Abschließend bleibt noch eine Frage: Wo war Goa, als in der Schule Vorträge zur Suchtprävention gehalten wurden?

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