Dienstag, 19. Juni 2012

Gastbeitrag 2.0 - Wegen Riesenmückeninvasion bleibt dieser Blogeintrag leider ohne weiteren Titel


Einen Blog soll sie schreiben, die Rahel. Also tut sie das jetzt mal:
Es stimmt. Was ich bis jetzt von Indien mitbekommen habe – es war noch nicht sooo viel, da ich bisher meistens im Heim, ein paar Mal in Bogaram oder den Nachbardörfern und in Hyderabad war – passt sehr gut zu dem Eindruck den Birtes Blog von Indien gibt. Straßen voller Rikschahs, bunten Lastwagen, Bussen, Motorrädern, Menschen und Kühen.  


Apropos Kühe gestern wurden wir auf dem Obst- und Gemüsemarkt in Hyderabad beinahe von einer Kuh überrannt. Es war heikel! Dieser Markt war sehr beeindruckend. Alles voller Obst, Gemüse und Menschen, die sich gerne fotografieren lassen. Anscheinend ist Birte dort auch schon bekannt, denn sie meint auf dem Markt etwas wie ‘Seht, sie schleppt schon wieder eine Freundin an‘ verstanden zu haben. Es ist ein großes Chaos, aber es läuft doch alles… Irgendwie (auf eine indische Weise).


(Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih!!! Soooo viele MÜCKEEEN!!!  Ooooohhooooo-ho-ho-ho-ho! War zu erwarten, dass das Mückenzeug nichts bringt. Immerhin riecht es gut.)


Wir sind ein kleines Hippie-Zimmer. Nackidei, nackidei, alle sind heut nackidei!


Also Markt. Da waren wir. Gestern. Und da haben wir etwas gekauft. Aber das ist nicht der Punkt. Regenzeit, das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Vor ein paar Tagen hat die Regenzeit begonnen. Und ein sehr regnerischer Regenguss überraschte uns auf diesem Markt. Zum Unterstellen keine Zeit. Wir mussten durch den Monsun. Innerhalb von wenigen Minuten (oh Ventilatorangriff gegen die Mücken. Macht keinen Sinn. Am schönsten ist es, wenn das Zimmerlicht aus ist wie jetzt. Dann schwirren die ganzen kleinen Kumpel am Laptop um, jippie! Bwüäääh!) ach ja also innerhalb weniger Minuten hatte sich auf dem Markt ein Fluss gebildet. Wir konnten nicht am Fluss  vorbei, wir konnten nicht über den Fluss, wir konnten nicht unter dem Fluss durch, wir mussten mitten durch. Die Straßen Hyderabads waren nun in unseren Schuhen, lecker. Schnell ab in die Rikschah und volle Kraft voraus in Richtung Tattoo-Studio.


7 Stunden später, als wir wieder rauskamen, war der Regen zum Glück vorbei. (Oh ja, lieben Gruß an Mami und Papi an dieser Stelle, macht euch keine Sorgen, die Tattoos sind fabulös geworden und alles war pikenfain und hygenisch wie sonst nirgendwo. (Googelt Angel Tattoos Hyderabad für mehr Infos))


 (Wunderbar. Jetzt haben wir eine Grille im Zimmer. Fiep, fiep, fiep, fiep, fiep, fiep, fiep… Stellen uns jetzt in den Innenhof, schlagen unsere Beine gegeneinander und versuchen ihn sie so aus dem Zimmer zu locken. So machen die Saubiester das doch, oder?)


Weiter aber nun mit dem Regen und damit verbunden auch zu den Mädchen im Heim. Eines der schönsten Erlebnisse hier war als der Regen vor einigen Tagen anfing. Denn die Mädels haben sich alle wie Butterkekse in Schokolade getaucht darüber gefreut. Mit einigen Girlies haben wir den Beginn der Regenzeit also gebührend gefeiert. Einfach raus in den Regen, ab in die tiefsten Pfützen. Zuerst nur vorsichtiges Hüpfen, nicht die Hose schmutzig machen. Nun ja aber irgendwie lässt sich das nicht vermeinden, na dann kann die Hose auch noch schmutziger werden. Hüpfen was das Zeug hält. Und wenn die Hose dann richtig schön nass ist, ists auch egal. ‘Sister, sitting!‘ Hingesetzt! Mit den Händen in die Pfützen hauen, Wasser spritzen. Das T-Shirt ist jetzt auch nass. ‘Man kann sich denken, was als nächstes kommt. Sister, sleeping!‘ Hingelegt. Kopf oben gehalten, wenigstens die Haare sollen trocken bleiben. Aber auch das sollte nicht lange so bleiben. Irgendwann passierts eben mal, da schwappt das Wasser auf die Haare. Alles egal. Das Wasser war warm und dreckig. Willkommen im Pfützenparadies. ‘Sister, sleeping!‘, ‘Sister, breakfast!‘, ‘ Sister, sleeping!‘, ‘Sister, praying!‘ Die Kinder in uns kamen wieder raus. Und alle hatten Spaß. Singen, Tanzen, Lachen, Genießen.   

Selten hatte ich in einem echten Pool so viel Spaß, wahrscheinlich noch nie. 


Es stimmt. Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Und glücklich sein ist es, was zählt im Leben.
Man braucht auch nicht viel zum Leben, erkenne ich hier: Wasser, Reis mit Blättern und Liebe.

(von Strahli)

1 Kommentar:

  1. Hallo Rahel,
    ein etwas chaotischer Eintrag, aber absolut zu dir passend, die Mücken haben wohl alles gegeben um die zu ärgern. Schade das das Mückenzeug nichts bringt, hatte mehr davon erwartet!!!
    Zum Pfützenparadies kann ich nur sagen, du hast schon immer den vollen Kontakt zur ERDE geliebt, so kennen wir dich. Immer mit vollem Körpereinsatz im Sandkasten, auf dem Acker, im Kirschbaum usw.
    Viel Spaß noch
    DEINE MAMA

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